JIM SCHMIDT GOLD PADS, Nie wieder klebende Pads ?
Ich bin schon öfter über die Produkte von Jim Schmidt gestoßen. Nun habe ich seine Idee eines steifen flachen Kunststoffpolster endlich einmal an einem meiner Instrumente getestet.
Mit einem traditionellen Polster hat das JS Pad wenig zu tun.
Es handelt sich dabei um einen flachen, zylindrischen Kunststoffrahmen indem ein dünnes Polster aus “Ultrasuede” (einer Art High Tech Kunstleder) von einer imprägnierten und goldbedampften Kunststoffmembran überzogen wird. Die Resonatoren werden mit einem selbstschneidenden Gewinde in die Rückseite “eingedreht”, sind allerdings tauschbar.
Das Pad ist absolut unflexibel und kann daher nur im Untermaß mit einigen Problemen die solch eine Eigenschaft mit sich bringt in die Kappe eingepasst werden.
JIM hat auch eine interessante Einpasstechnik mit seinem Produkt mitgeliefert die hier beschrieben wird.
https://www.youtube.com/watch?v=bpTfORIulcE
Dabei wird eine kleine Feder unter das Pad mit eingeklebt die durch ihren Gegendruck helfen soll das Pad stabil in einer Lage am Tonloch zu halten bis der Klebstoff (Heißkleber, Schellack scheint hier zu spröde) anzieht und abkühlt.
Durch die fehlende Flexibilität des Pads, ist es um so wichtiger, dass Tonlöcher und Klappendeckel so Plan und Flach wie möglich sind. DIese Polster sind deshalb auch nicht für gebördeltes Tonlöcher geeignet, was JIM auch erwähnt.
Der Einbauprozess gestaltet sich für mich durchaus anspruchsvoll. Es bedarf eines neuen Gefühls wie stark die kleinen Federn sein sollen und wie viel Kleber man verwenden sollte um einen schönen Sitz zu erreichen. Auch ein Gefühl für die notwendige Wärmezufuhr, bis die Feder zu drücken beginnt musst sich erst bei mir einstellen. Auch schien es mir nicht so einfach das Pad in der richtigen Position zu halten wie Jim es beschreibt. Einiges an Justiern der Position in den letzten Momenten bis zur Erstarrung des Klebers war für mich notwendig.
Hat man allerdings eine gute Position gefunden ist das gleichmäßige Schließen der Pads auf allen Seiten sehr befriedigend anzusehen.
Das “Bloppgeräusch” beim betätigen ist ähnlich wie bei einem Lederpad. Etwas höher im Pitch vielleicht. Ein gravierender Unterschied ist allerdings das sehr binäre Betätigungsgefühl. Das Pad gibt beim Auftreffen auf das Tonloch nicht mehr nach. ON-OFF durchaus auch gewöhnungsbedürftig aber die Mechanik wirkt dadurch bei Spielen noch etwas präziser beim wechseln von Tonkombinationen.
Habe das System nun ein gutes Jahr im Gebrauch und bin sehr zufrieden. Keine Verschleißerscheinung und noch immer kein Kleben und Schmatzen der Pads. Leichtes Schmatzen am G#, jedoch noch kein hängenbleiben.
Bei Interesse gerne melden. Aufpreis 400€.