Dellen, Beulen, neues Werkzeug.

Eine meiner Hauptaufgaben im Restaurationsprozess eines Saxophones, ist das bestmögliche entfernen von Dellen, Beulen, Knicken, Wellen und anderen Unebenheiten im Blech des Korpus und S-Bogens.

Im Prinzip muss man die Energie die bei der Verformung des Bleches gewirkt hat in ihre Gegenrichtung umkehren um das Material in seine Ausgangsposition zu bringen.

Was einfach klingt wird durch unzählige Parameter oft erschwert. Eine Delle kann perfekt verschwinden oder für immer ein Makel bleiben.

Die Grundtechniken für diese Aufgabe sind:

Drücken (Mit Kugeln und Stangen, Konischen Kolben), Rebounden (Ausklopfen von innen, Federwirkung der Ausbeulstange nutzen), Reiben, Klopfen, Hämmern, Glätten (Magnetisch mit Kugeln, Polierstahl, Dent-Machine)

 
 


Neben dem Vorhanden sein eines möglichst breiten Arsenals an Werkzeugen, sollte man sich auch stets folgende Fragen stellen, bevor man beginnt an einem wertvollen Instrument zu Arbeiten und es zu Verändern. (Jeder “Eingriff” bei Blecharbeiten ist in letzter Konsequenz eine Veränderung des Instruments)

An welcher Position am Saxophon ? Wie zugänglich ist die Delle ? Welche Werkzeuge stehen mir zur Verfügung ? Wie tief ist sie ? Wurde sie schon einmal von Kollegen bearbeitet ? Welche Spannungen sind am Blech ? Auf welchem Finish arbeite ich ? Qualität des Bleches ? Dellen unter Böckchen Stützenplatten ? Wie viel Kraft kann ich anwenden ? Lötstellen aufmachen Ja/Nein ? Beeinflussung des Klangs ? Verzerre ich die Mensur des Saxophons ? usw.

Blecharbeiten stellen sich als große Herausforderung dar, und eine gewisse konsistente Meisterschaft in diesem Teilbereich zu erlangen (an welcher ich definitiv noch arbeiten muss) erfordert jahrelange Übung und Erfahrung.

Ich möchte einige (gelungene) Beispiele aus den letzten Wochen präsentieren.