Klappendeckelkorrekturen #1

Ein sehr häufig auftretendes Problem bei Überholungen und Neupolsterungen, sind verzogene, verbogene und deformierte Klappendeckel. Meist ist die Ursache dafür eine nicht nachhaltige Behandlung einer meiner Vorgänger.

Aus Zeitmangel oder schlichtem Unwissen, wird versucht einen Fehler mit dem Schaffen eines neuen zu beheben.

Polsterdicke- und Größe, Menge und dicke des Polsterklebstoffes, Winkel des Klappenarms, Beschaffenheit des Tonlochs, spielfreie Funktion der Mechanik, Geradlinigkeit des Korpus, etc. müssen gegeben sein bevor ein Polster in seine Kanne eingepasst werden kann.

Stimmen diese Parameter nicht und wird dennoch versucht, wie in diesem Fall ein zu dickes Pad, in einer verbogenen Klappe, (wahrscheinlich durch Hebeln und herunterdrücken mit einem Polstereisen) mit verzogenem Tonloch einzupassen, und dies mit der Position des Klappendeckels zu korrigieren kann so etwas passieren.

 
Stark derformierter, unrunder, gequetschter Klappendeckel. So kann kein Polster befriedigend decken.

Stark derformierter, unrunder, gequetschter Klappendeckel. So kann kein Polster befriedigend decken.

 

Oft sehen alle Deckel eines Saxophons so aus, und müssen langwierig wieder in Form gebracht werden.

Es gibt verschiedene Methoden dies zu korrigieren. In diesem Fall biege ich die nach aussen gewuchteten Kanten im Hinterteil mit einer eigens dafür konstruierten Zange wieder in eine runde Form. Langsam klopfe ich mit einem Lederhammer die “high spots” des gewölbten Deckels über eine runde Tischambosskante, wieder zurück in eine Ebene. Ich kontrolliere meine Ergebnisse mit einem Messschieber, bis der Deckel wieder flach und rund mit 30,0mm Innendurchmesser auf dem Stahlamboss aufliegt. Das neue Pad passt im Vergleich zu seinem Vorgänger schön gleichmäßig und füllend in seine Form.

 
 
Robert Schroeck